Die Schüßler-Salze sind nach ihrem Begründer, Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler, benannt, einem deutschen Arzt, der im 19. Jahrhundert lebte. Er entwickelte die Theorie, dass Krankheiten durch Störungen im Mineralhaushalt der Körperzellen entstehen. Schüßler glaubte, dass die zwölf von ihm ausgewählten Mineralsalze in homöopathischer Dosierung diese Defizite ausgleichen und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren können.

Die Schüßler-Salze sind nicht Teil der Homöopathie, sondern ein eigenständiger Zweig der Naturheilkunde, der als Biochemie nach Schüßler bekannt ist. Sie werden oft als Ergänzungstherapie oder zur Vorbeugung von Krankheiten eingesetzt. Jedes Salz hat spezifische Eigenschaften und Anwendungsgebiete, die auf den Erkenntnissen von Dr. Schüßler basieren.

Ein wichtiger Aspekt der Biochemie nach Schüßler ist die Antlitzdiagnose. Dabei werden Veränderungen im Gesicht, wie Verfärbungen oder Falten, als Anzeichen für einen Mineralstoffmangel interpretiert. Diese Methode wurde von Kurt Hickethier weiterentwickelt, der 24 Antlitzmerkmale identifizierte, die mit den einzelnen Schüßler-Salzen korrelieren.

Die Schüßler-Salze sind weit verbreitet und werden von vielen Menschen als sanfte und natürliche Methode zur Unterstützung ihrer Gesundheit geschätzt. Laut Dr. Schüßler sind elf Mineralsalze ausreichend, um alle heilbaren Krankheiten zu behandeln.

Die wichtigsten Schüßler-Salze und ihre Anwendungsgebiete nach Dr. Schüßler:


1. Calcium fluoratum:

  • Wirkung: Elastische Fasern, Hornstoffbildung, Knochenhüllen, Gehirn, Nervenzellen, Elastizität, Abbau von Verhärtungen.
  • Mangel: Verhärtungen, Hühneraugen, Warzen, Neurodermitis, raue Haut, rissige Haut, brüchige Nägel, Knochenhautentzündungen, Karies, Konzentrationsprobleme, Schwindel.
  • Antlitzdiagnose: Würfelfalten, rötlich-schmerzlich.

2. Calcium phosphoricum:

  • Wirkung: Eiweißsynthese, Zellneubildung, Knochenbildung, Blutbildung, Abwehrstoffe, Immunsystem, Muskulatur, Beruhigung, Eiweißabbau.
  • Mangel: Innere Unruhe, Schlafstörungen, Depressionen, Angst, Panikattacken, hoher Blutdruck, Herzjagen, Blutarmut, Kältegefühl, Blutgerinnungsstörungen, Allergien, Autoimmunerkrankungen.
  • Antlitzdiagnose: Wechseln (warme, weiß-gelbliche Blässe).

3. Ferrum phosphoricum:

  • Wirkung: Sauerstoffversorgung, erstes Entzündungsstadium, Muskulatur, Hämoglobin, Lungenatmung, Sauerstofftransport, Muskeltätigkeit, Infektabwehr, Blutreinigung.
  • Mangel: Akute Entzündungen, Infekte, Fieber, klopfende/pochenden Schmerzen, Kraftlosigkeit, Energiemangel.
  • Antlitzdiagnose: Ferrumröte (hitzige Röte), Schatten (bläulich-schmerzliche Verfärbung in der Augenpartie).

4. Kalium chloratum:

  • Wirkung: Zweites Entzündungsstadium, Faserstoffbildung, Drüsensystem, Lymphsystem, Immunsystem, Faserstoffzellen, Nervenzellen, Muskelzellen, Bindegewebszellen, Drüsengewebe, Lymphgewebe, Nieren, Haare, chronische Entzündungen, Drüsentätigkeit, hormonelles System, Lymphsystem, Nierentätigkeit, Abwehrsystem, Harnsäure, Harnstoff, Kreatinin, Cholesterin, Chemikalien, Arzneimittel.
  • Mangel: Schwellungen, Lymphstauungen, chronische Entzündungen, Störungen im hormonellen System, Nierenfunktionsstörungen, Leberfunktionsstörungen, Infektanfälligkeit, Allergien, Autoimmunerkrankungen.
  • Antlitzdiagnose: Milchfarbig (kalte, milchig-bläuliche Blässe).

5. Kalium phosphoricum:

  • Wirkung: Lecithinbildung, Sympathikus, Antrieb, Fäulnisverhinderung, Nervenzellen, Gehirnzellen, Muskelzellen, Blutzellen, Zellmembranen, Anregung der Muskulatur, Antrieb, Lebenskraft, Ermüdungsgifte, Fäulnisgifte, Alkohol, Drogen.
  • Mangel: Antriebslosigkeit, Herzschwäche, Lähmungen, Fäulniszustände, Sepsis, hohes Fieber, Gedächtnisschwäche, Demenz, niedriger Blutdruck.
  • Antlitzdiagnose: Aschgrau (wie mit Zigarrenasche bestäubte Haut).

6. Kalium sulfuricum:

  • Wirkung: Deckgewebebildung, Sauerstoffversorgung, drittes Entzündungsstadium, Muskulatur, Oberhaut (Epidermis), Zellmembranen, Schleimhäute, Zellatmung, Zellstoffwechsel, Immunsystem, Zellreinigung, Leberfunktion, Nierenfunktion.
  • Mangel: Hautjucken, Ekzeme, Neurodermitis, Psoriasis, Druckschmerz, wandernde Schmerzen, Migräne, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Blähungen, Übelkeit, chronisch rezidivierende Entzündungen, Allergien.
  • Antlitzdiagnose: Braungelb (bräunlich-gelbliche oder ockerfarbige Tönung).

7. Magnesium phosphoricum:

  • Wirkung: Nervensystem, Muskulatur, Drüsensystem, Knochen, Stoffwechsel, Immunsystem, Nervenzellen, Knochenhüllen, Zahnschmelzhärtung, ungewollte Tätigkeit, Peristaltik, Stoffwechsel, Abwehrsystem, Drüsentätigkeit, hormoneller Regelkreislauf, Gase (Fäulnisgase, Ammoniak, Stickstoff).
  • Mangel: Motorische Unruhe, Schlafstörungen, Restless-Legs-Syndrom, Herz-Kreislauf-Störungen, Drüsenstörungen, vegetative Dystonie, Wallungen, Blähungen, ziehende/stechende/krampfartige Schmerzen.
  • Antlitzdiagnose: Magnesiaröte (zarte Röte).

8. Natrium chloratum:

  • Wirkung: Wasser- und Säftehaushalt, Schleimstoffbildung (Muzin), Säure-Basen-Haushalt, Knorpelgewebe, Gelenke, Muzin, Protoplasma, Zellneubildung, Blutbildung, Schleimhaut, Gelenkschmiere, Wasserhaushalt, Säftehaushalt, Säure-Basen-Haushalt, Schwermetallausleitung (Aluminium, Blei, Quecksilber, Nikotin, Alkohol, Drogen).
  • Mangel: Störungen im Wasser- und Säftehaushalt (trockener Mund, eingetrocknete Schleimhäute, Fließschnupfen), Reizmagen, Reizdarm, Sodbrennen, Verdauungsstörungen, Durchfall, brennende Schmerzen.
  • Antlitzdiagnose: Gelatineglanz (feuchter Glanz), Gedunsen (erweiterte Poren).

9. Natrium phosphoricum:

  • Wirkung: Säuretilgung (Fettsäuren, Kohlensäure, Milchsäure, Harnsäure), rote Blutkörperchen, Nervenzellen, Gehirnzellen (weiße Substanz), Muskelzellen, Galle, Säureschutzmantel der Haut, Fettstoffwechsel, Zitronensäurezyklus, Muskeltätigkeit, Nerventätigkeit, Blutreinigung, Interstitiumreinigung (Harnsäure, Eiter, Milchsäure).
  • Mangel: Überschüssige Harnsäure (Eiterbildung, Akne), Neuralgien, Störungen im Fettstoffwechsel, Fettsucht, Verdauungsstörungen, fettige Haut, fettige Haare.
  • Antlitzdiagnose: Fettglanz (fettiger Glanz), Mitesser.

10. Natrium sulfuricum:

  • Wirkung: Rückführender Stoffwechsel, Wiederverwertung, Zuckersoffwechsel, Gallenbildung, Zellerneuerung, Blasen- und Dickdarmnerven, Zuckeraufbau, Gallenfluss, Energiegewinnung, Zuckerabbau, Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Alkohol.
  • Mangel: Schwere Stoffwechselstörungen, Durchfall, Erbrechen, Diabetes, Virusgrippe, Hepatitis, Pankreatitis, Gelbsucht.
  • Antlitzdiagnose: Grünlich gelb (selten, bei schweren Krankheiten), entzündliche Röte (bläulich-rötliche Verfärbung).

11. Silicea:

  • Wirkung: Bindegewebebildung, Nervensystem, Schutzorgane, Grundgerüst des Bindegewebes, Gehirn- und Nervenzellen, Muskelzellen, Oberhaut, Haare, Nägel, Grundregulation, Fließgleichgewicht, osmotischer Druck, Leitfähigkeit der Nerven, Reinigung von Hohlräumen (Ergüsse, Eiter, Harnsäure, Fremdkörper).
  • Mangel: Gereizte Nerven, Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Schreckhaftigkeit, Zuckungen, Schlafstörungen, Haarausfall, brüchige Fingernägel, welkende Haut.
  • Antlitzdiagnose: Glasurglanz (polierter Glanz), Liedhöhlen (Bindegewebsschwund am Oberlid).